Abklärung & Diagnose

Je früher eine Demenzerkrankung festgestellt wird, desto eher können medikamentöse und therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden. Diese können die Alltagskompetenz länger erhalten und die Lebensqualität verbessern. Das Fortschreiten der Krankheit kann verzögert und Symptome können gemildert werden. Eine gezielte Planung bezüglich der familiären Situation und Pflege/Betreuung als auch in rechtlicher und finanzieller Hinsicht fördern die Selbstbestimmung der Betroffenen.

Als erster Ansprechpartner bei Gedächtnisstörungen gelten Haus- oder praktische Ärzte. Diese überweisen die Patientinnen zu Fachärzten für Psychiatrie oder Neurologie oder in Gerontopsychiatrische Zentren und Memory Kliniken oder Gedächtnisambulanzen (Anmeldung nötig), die eine diagnostische Abklärung vornehmen.

Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten finden Sie hier:
www.alzheimer-selbsthilfe.at/was-ist-demenz/behandlungsmoeglichkeiten

Hinweise auf eine beginnende Demenz

Sollten sich ein oder mehrere Hinweise über einen längeren Zeitraum häufen, bedeutet dies nicht unbedingt, dass Sie oder eine Ihnen nahestehende Person an Demenz erkrankt ist. Eine ärztliche Untersuchung ist angeraten um Klarheit zu schaffen.

Im Folgenden sind einige Hinweise aufgelistet:

  • Das Erinnerungsvermögen lässt nach

    Neue Dinge zu lernen fällt zunehmend schwerer. Auch die Namen bekannter Personen fallen den Betroffenen im ersten Moment nicht ein. In Gesprächen kommt es zu häufigen Satz- und Fragewiederholungen. Termine werden vergessen oder verwechselt.

  • Suche nach Gegenständen

    Gegenstände werden immer öfter an unpassenden Orten abgelegt. Daraus resultiert häufiges Suchen und auch Schuldzuweisungen an andere Personen.

  • Verlust des roten Fadens beim Lesen, Sprechen, Zuhören

    Viele Menschen haben Probleme, die passenden Worte zu finden. Dabei werden häufig unpassende Füllwörter verwendet, Aussagen mitten im Satz unvermittelt beendet oder auch Alltagsfloskeln eingeschoben. Die Betroffenen sind häufig nicht mehr in der Lage aufmerksam zuzuhören. Dies stößt oft auf Unverständnis.

  • Tätigkeiten gehen nicht mehr von der Hand

    Früher problemlos erledigte Routinearbeiten können (fehlerfrei) nicht mehr eigenständig durchgeführt werden. Sukzessive können auch komplexe Aufgaben (Feste organisieren, Bankgeschäfte, Reiseplanung, Bedienung von Haushaltsgeräten) nicht mehr bewältigt werden. Häufig kommt es zu Schwierigkeiten bei der Auswahl situationsgerechter Kleidung oder Kleidungsstücke werden beliebig übereinander angezogen.

  • Orientierungsstörungen treten auf

    Speziell an weniger bekannten Orten (in fremder Umgebung, im Urlaub, auf Reisen) kann es zu Problemen mit der Orientierung kommen. Die Betroffenen wissen nicht mehr wo sie sind, wie sie dorthin gekommen sind und wie sie von dort wieder nach Hause kommen.

  • Auch die zeitliche Orientierung, wie z.B. Jahreszeit, Wochentag und Tageszeit betreffend, kann zunehmend beeinträchtigt sein.

  • Die Kontaktfreudigkeit nimmt ab

    Häufig ziehen sich Betroffene aus dem sozialen Leben zurück, wirken antriebslos und desinteressiert. Sie isolieren sich und nehmen an Aktivitäten – sei es beruflich oder privat – nicht mehr teil.

  • Veränderungen der Persönlichkeit

    Abrupte, ungewohnte Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund für Außenstehende können auftreten. Zusätzlich sind ausgeprägte Persönlichkeitsänderungen möglich. Es können sich Wesenszüge verstärken aber auch ins Gegenteil verkehren: so ist es möglich, dass sanfte, freundliche Menschen ungewohnt aggressiv werden.

 

Betroffene Menschen nehmen in der Regel ihre verminderte Leistungsfähigkeit wahr und reagieren auf unterschiedliche Weise. Dazu gehört beispielsweise das Verwenden von kleinen Notizzetteln, mehrfachen Kalendereinträgen und sonstigen Merkhilfen. Eine Weile gelingt es, mit solchen Hilfsmitteln Alltagskompetenzen aufrecht zu erhalten.

 

Die Betroffenen versuchen verständlicherweise, die auftretenden Defizite vor ihrer Umwelt zu verbergen. Sie reagieren mit Ausreden, Floskeln, Desinteresse an Gesprächen oder vermeiden anspruchsvolle Tätigkeiten um sich keinesfalls eine Blöße zu geben. Akzeptieren Sie dieses Verhalten als den Versuch das Selbstwertgefühl aufrecht zu erhalten.

Quelle: www.alzheimer-selbsthilfe.at/was-ist-demenz/warnsignale