Das waren die Aktionstage „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“
Drei Tage lang stand in Klosterneuburg das Thema „Demenz“ im Mittelpunkt. Das Netzwerk „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“ lud von 24. bis 26. Mai zu Aktionstagen.
„Das Leben im Hier und Jetzt, die Hoffnung auf einen weiteren guten Tag“, so beschreibt Moderatorin und Unterstützerin Susanne Wolf-Eberl die Zuversicht, die das Netzwerk „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“ den Menschen mitgeben will.
Auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen, die Öffentlichkeit im Umgang und für die Begegnung mit Menschen zu sensibilisieren ist das Ziel des Netzwerkes „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“ und war Ziel des Aktionstages am 25. Mai am Stadtplatz. „Zahlreiche Experten sind sich einig: Die Versorgung von Menschen mit Demenz wird eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft werden. Allein in NÖ wird die Zahl der demenziell erkrankten Menschen auf knapp 22.000 Personen geschätzt. Die gute Nachricht lautet: Der Erfolg von Initiativen und Aktionstagen wie diesen machen zuversichtlich, dass dem Thema die nötige Aufmerksamkeit zukommt“, betonte Klaus Schwerter, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien und Initiator der Initiative „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“.
Beim Auftakt gratulierte Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager zur Breite und zur Vielfalt der Menschen und der Organisationen, die das Netzwerk tragen. Bezirkshauptmann Andreas Riemer hob die Bedeutung für den Bezirk hervor und Schwertner bedankte sich für das gute Miteinander in Klosterneuburg.
Michael Strozer, Direktor des Pflege- und Betreuungszentrums Klosterneuburg, zeigte sich tief berührt von den Flying Messages, die die Kinder der Volksschule Albrechtstraße mit Luftballonen bereits am Freitag versendeten.
Elisabeth Penzias ist pflegende Angehörige, sie beschrieb ihre Situation, betonte, dass auch Humor im Umgang mit Demenz wichtig ist und stand anderen Angehörigen zum Austausch zur Verfügung. Petra Mühlberger und Albert Gaubitzer vom Netzwerk „Gut leben mit Demenz“ freuten sich darüber, dass zahlreiche Angehörige die Beratungsangebote der Trägerorganisationen von mobiler und stationärer Pflege nutzten unter ihnen: Caritas der Erzdiözese Wien, Hilfswerk, das Pflege- und Betreuungszentrum sowie Volkshilfe, Stadtgemeinde, Hospizverein St. Martin, Experten von Lions Babenberg und Vertretungsnetz Erwachsenenvertretung. Auch technische Unternehmen wie cogvis und demenz.watch beantworteten die Fragen der interessierten Besucher.
Mut mit Vergesslichkeit und Demenz gut zu leben machte eine Promenz-Botschafterin. Sie zeigte auf, dass Gelassenheit und Geduld mit sich und den anderen ganz oft hilft, gut durch den Alltag zu gehen.
Promenz ist eine unterstützte Selbsthilfegruppe von und für Menschen mit Demenz. In Klosterneuburg trifft sich die Gruppe zwei Mal monatlich im Haus St. Leopold. Mit einer Vorstellung des Puppentheaters begeisterte Andrea Goldemund Alt und Jung. Besondere Höhepunkte waren der Auftritt des Jugendrotkreuzes (JRK), bei dem Herzmassagen gezeigt wurden und eine Vorführung der Rettungshundestaffel.
Dass Musik in jedem Alter die Stimmung heben und Erinnerungen wecken kann, zeigte das musikalische Programm von Stadtkapelle, Austrian Charity Music, Dorly Kapeller und Annette Hagenlocher und Marion Platter, die zum Mitsingen einluden. Eine betagte Dame nutzte dies, um ganz spontan das Mikrofon zu nehmen und um virtuos an lang zurückliegende Bühnenauftritte zu erinnern.
Wertvolle Gespräche, fröhlicher Austausch, Information und Beratung, ein Überblick über Bücher und Filme zum Thema, Gedächtnistraining und Duftmemory machten die Aktionstage zu einem bunten, vielfältigen und berührenden Ort der Begegnung.
Die generationenverbindenden Gottesdienste in der evangelischen Kirche und in der Lourdes Grotte sowie inklusive Führungen im Stift und im Stadtmuseum rundeten die Aktionstage ab. Ein Generationen-Hochbeet der Stadtgemeinde im Aupark wird in den nächsten Wochen nicht nur Früchte tragen, sondern auch weiterhin auf „Gut leben mit Demenz“ aufmerksam machen.